Verkehrskonzept für die Mettmanner Innenstadt (Netztrennung)

Im Juni 2015 wurde das Verkehrskonzept für die Umgestaltung und Verkehrsentlastung der Breite Straße/Johannes-Flintrop-Straße (Süd) und Johannes-Flintrop-Straße (Nord) vom Ausschuss für Planung, Verkehr und Umwelt beschlossen, welches nach intensiv geführten öffentlichen Diskussionen im September 2016 durch erneuten Beschluss bestätigt wurde.

Grundlage für die Innenstadtentlastung ist die von Kreis- und Stadtverwaltung erarbeitete und im Jahr 2005 von Kreistag und Stadtrat beschlossene „Ergänzende Untersuchung zur Innenstadtentlastung der Kreisstadt Mettmann“. Diese Verkehrsuntersuchung sah neben dem Bau von Osttangente und Seibelquerspange auch eine Fußgängerzone für die Schwarzbachstraße im Bereich des Jubiläumsplatzes und die Johannes-Flintrop-Straße bis zur Breite Straße vor. Mit der Realisierung von Osttangente und Seibelquerspange sind mittlerweile die grundlegenden Voraussetzungen zur Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr geschaffen worden.

Im Zuge der konkreten Planungen zur Breite Straße und zur Johannes-Flintrop-Straße stellte sich heraus, dass eine vollständige Fußgängerzone wegen des starken Busverkehrs nicht realisiert werden kann. Gleichzeitig zeigte sich aber auch, dass eine alleinige Sperrung der Schwarzbachstraße für den motorisierten Individualverkehr nicht ausreichend ist, die gewünschte nachhaltige Verkehrsentlastung für die Innenstadt zu erreichen, da für den innerstädtischen Durchgangsverkehr die Straßenachse Johannes-Flintrop-Straße – Breite Straße immer die kürzeste Stecke darstellt. Alle daraufhin unter-suchten Varianten einer Verkehrsberuhigung (Shared-Space, Straßenraumgestaltung, verkehrsberuhigter Geschäftsbereich, signaltechnische Maßnahmen oder Einbauten im Straßenraum) waren nicht Ziel führend und scheiterten letztlich daran, dass sie den Busverkehr unzulässig behindern würden.

Deshalb wurde das Konzept der Netztrennung entwickelt, das die Johannes-Flintrop-Straße im Bereich des Jubiläumsplatzes vom Straßennetz trennt. Dabei bleibt der Abschnitt der Johannes-Flintrop-Straße zwischen der Poststraße und der Schwarzbachstraße ausschließlich dem Busverkehr, Taxis und dem Radverkehr vorbehalten. Der motorisierte Individualverkehr wird diesen Bereich nicht mehr durchfahren dürfen. Mit dieser Variante wird das Straßennetz an dieser Stelle gewissermaßen „getrennt“, daher wird diese Lösung mit dem Begriff „Netztrennung“ beschrieben.

Die grundlegende Konzeption ist aus den Lageplänen zur Breite Straße und zum Jubiläumsplatz („Jubi“) ersichtlich. In den Lageplänen ist auf der Basis der im Jahr 2005 beschlossenen Planung und dem Integrierten Handlungskonzept Innenstadt eine Konzentration der Bushaltestellen am Jubiläumsplatz vorgesehen, die nur durch das neue Verkehrskonzept möglich wird. Dabei soll die im Konzept aus 2005 noch vorgesehene Fußgängerzone von Teilen der Schwarzbachstraße im Bereich des Jubiläumsplatzes in dieser Form nicht realisiert werden, sondern der Busverkehr einschließlich Taxis und Radverkehr soll diesen Bereich weiter durchfahren können.

Um trotz der Netztrennung eine Erreichbarkeit der Breite Straße, Johannes-Flintrop-Straße (Süd) und Poststraße für den motorisierten Individualverkehr (Anliegerverkehr) sicherzustellen, wird die Einbahnrichtung der Poststraße umgekehrt.

Letztlich ist bei Realisierung des aktuellen Konzeptes sichergestellt, dass alle Bereiche der Innenstadt auch weiterhin mit dem Pkw erreichbar bleiben, wenn auch nicht immer auf dem kürzesten Weg. Gleichzeitig wird mit dem Konzept eine wesentliche Verkehrsentlastung im zentralen Innenstadtbereich erreicht. Dies wiederum ist eine wesentliche Voraussetzung um die erklärten Planungsziele wie,

  • Verringerung der Umweltbelastungen in der Innenstadt durch geringere Lärm- und Schadstoffimmissionen und Aufwertung des Wohnumfeldes sowie des kommerziellen Umfeldes
  • Erhöhung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt durch Umwandlung flächenintensiver Straßenverkehrsflächen in Aufenthaltsbereiche für Fußgänger
  • Verbesserung der Benutzbarkeiten und Barrierefreiheit durch gehfreundliche Beläge
  • Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger durch die Verbreiterung von Gehwegen und Optimierung von Verkehrsübergängen
  • Stärkung des ÖPNV am zentralen Umsteigepunkt Jubiläumsplatz durch funktionale und gestalterische Aufwertung der Haltestellen im barrierefreien Ausbau

auch erreichen zu können.

Bereits die zum Stadtentwicklungsprogramm 2016 angemeldeten Projekt Breite Straße/Johannes-Flintrop-Straße (Süd) und Johannes-Flintrop-Straße (Nord) basieren auf diesen Planungszielen. Mit dem Umbau dieser Straßenzüge soll im Sommer 2017 begonnen werden.

Abschließender Baustein dieser Konzeption ist der Umbau der Schwarzbachstraße im Bereich des Jubiläumsplatzes. Dieses Projekt ist zur Förderung im Stadtentwicklungsprogramm 2017 angemeldet worden.

Zu der Planung der Netztrennung hat der Mettmanner Bürger Helmut Hinterthür einen Film gedreht und Herr Hinterthür wird auch die bauliche Umsetzung mit der Videokamera dokumentieren.                     Der Film „Netztrennung - Mitten in Mettmann“ kann hier aufgerufen werden.